Die ersten Wirkungsnachweise wurden von dem amerikanischen Arzt Norman Shealy erbracht. Er untersuchte sechs Jahre lang unterschiedliche transdermale Darreichungsformen von Magnesium und konnte anhand der Bestimmung der intrazellulären Magnesiumspiegel nachweisen, dass mit transdermaler Anwendung Magnesiummangel innerhalb sehr kurzer Zeit, nämlich in vier bis sechs Wochen, beseitigt werden kann. Vergleichbare Ergebnisse konnten mit intravenöser Magnesiumtherapie in zwei Wochen, mit oraler Magnesiumsubstitution hingegen erst nach sechs bis zwölf Monaten erzielt werden. Außerdem verbesserte sich das Verhältnis von Kalzium zu Magnesium positiv in Richtung Magnesium. (1)
In einer weiteren Studie wurden vor und nach zwölfwöchiger transdermaler Anwendung mit einer 31 Prozent gesättigten Magnesiumchlorid-Lösung sowohl die Blutspiegel als auch der zelluläre Magnesiumgehalt mithilfe einer Haaranalyse bestimmt. Dabei wurde bei 89 Prozent der Probanden nach zwölf Wochen Behandlungszeit ein Anstieg des zellulären Magnesiumgehalts um durchschnittlich 59,5 Prozent festgestellt. Mit oraler Magnesiumeinnahme konnten vergleichbare Ergebnisse erst nach neun bis vierundzwanzig Monaten erzielt werden. Darüber hinaus zeigten alle Patienten während des Versuchszeitraums eine durchschnittliche Verbesserung des Kalzium-Magnesium-Verhältnisses um 25,2 Prozent. Als Nebeneffekt wurden bei 78 Prozent der Probanden deutliche Hinweise auf eine Entgiftung von Schwermetallen beobachtet. (2)
An der Universität von Birmingham wurde untersucht, ob Magnesium aus einem Vollbad aufgenommen werden kann. Über einen Zeitraum von sieben Tagen badeten 19 Probanden zwölf Minuten lang in einer einprozentigen Magnesiumsulfat-Lösung. Untersucht wurde der Magnesiumgehalt sowohl im Blut als auch im Urin. Dabei zeigte sich, dass während der siebentägigen Anwendungszeit bei 16 von 19 Probanden die Magnesiumspiegel sowohl im Blut als auch im Urin kontinuierlich anstiegen. Bei denjenigen Probanden, die keine Erhöhung der Blutspiegel verzeichneten, konnte ein hoher Magnesiumanstieg im Urin festgestellt werden. Die Resultate dieser Untersuchung zeigen, dass Magnesium aus einem Bad über die Haut aufgenommen werden kann und je nach Magnesiumstatus des Betreffenden über die Nieren wieder ausgeschieden wird. (3)
Eine Anwendungsstudie zur transdermalen Aufnahme von Magnesium liefert die renommierte Mayo Clinic in Rochester (USA). Hier wurde untersucht, ob transdermal angewendetes Magnesium in Form von Magnesium Oil bei Fibromyalgie wirkt. 40 Frauen mit klinisch festgestellter Diagnose „Fibromyalgie“ haben an der Studie teilgenommen. Anhand eines speziellen Fibromyalgie-Fragebogens wurde die Art und Ausprägung der Beschwerden an einer Skala dokumentiert. Die Daten wurden zu Beginn, nach 2 Wochen und 4 Wochen Behandlungszeit erhoben. Jede Teilnehmerin wurde gebeten, 4 Wochen lang, je 4 Sprayhübe 2 Mal pro Tag auf Arme und Beine zu sprühen und einzumassieren. 24 Teilnehmerinnen haben die Studie abgeschlossen. Bei allen Teilnehmerinnen haben sich sämtliche Beschwerden signifikant verbessert. (4)
Die Ende 2016 veröffentlichte Studie der Universität Queensland, Brisbane, Australien, unter der Leitung von Prof. Ross Barnard, liefert nun den endgültigen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Magnesium durch die Haut penetrieren kann. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Magnesium zum größten Teil über die Haarfollikel in den Körper gelangt. Das Ausmaß ist abhängig von der Konzentration der Lösung und der Dauer der Einwirkzeit.(5)
(1) Shealy C.N.: Transdermal Absorption of Magnesium. Southern Medical Association 2005, S.18
(2) Watkins K, Josling PD.: A pilot study to determine the impact of transdermal magnesium treatment on serum levels and whole body CaMg ratios. The Nutrition Practitioner, Spring 2010
(3) Waring RH: Report on Absorption of magnesium sulfat across the skin. School of Biosciences, University of Birmingham. B15 2TT, U.K.
(4) Engen D.J, McAllister S.J., Whipple M.O., Cha S.S., Dion L-J., Vincent A., Bauer B.A., Wahner-Roedler D.L.: Effects of transdermal magnesium chloride on quality of life for patients with fibromyalgia: a feasibility study, 2015, Journal of Integrative Medicine Editorial Office.
(5) Chandrasekaran N., Barnard R.T.. Permeation of topically applied Magnesium ions through human skin is facilitated by hair follicles. Magnesium Research 2016; 29 (2): 35-42